Etwas zu feiern: Ein Jahr AlgorithmWatch Schweiz!

Seit einem Jahr nun stehen die Algorithmen auch in der Schweiz unter besonderer Beobachtung: So lange schon nimmt AlgorithmWatch Schweiz den Einsatz hiesiger automatischen Entscheidungssysteme (ADM) genau unter die Lupe – mittlerweile bereits mit einem dreiköpfigen Team!

Foto: David Bächtold, CC BY 4.0

Angefangen hat es mit dem Bewusstsein, dass auch in der Schweiz die Macht der Algorithmen aufs politische Tapet kommen und sich jemand um einen nachhaltigen, sinnvollen Umgang mit ADM kümmern muss. Das war Ende 2019. Darum plante die deutsche Organisation AlgorithmWatch mit Unterstützung des Pionierfonds der Migros, AlgorithmWatch Schweiz zu gründen.

Pandemischer Start

Nach einigen Vorbereitungen war es im September 2020 schliesslich soweit: Anna Mätzener eröffnete an der Zürcher Spindelstrasse das Büro von AlgorithmWatch Schweiz. Mätzener ist promovierte Mathematikerin mit den Nebenfächern Philosophie und italienische Sprachwissenschaften, war in einem Wissenschaftsverlag Programmplanerin für Mathematik und Wissenschaftsgeschichte und zuletzt Mathematiklehrerin an einem Zürcher Gymnasium – und nun ist sie die Leiterin von AlgorithmWatch Schweiz. Die ersten Herausforderungen für den Schweizer Ableger der NGO waren aber weniger digitaler, als mehr analoger Art: Die Covid-19-Pandemie erschwerte manche Arbeitsabläufe. Und doch: Bereits in den ersten Monaten konnte AlgorithmWatch einige Erfolge verbuchen: So veröffentliche AlgorithmWatch unter anderem eine Studie zu den rechtlichen und ethischen Fragen beim Einsatz von KI, lancierte den Newsletter, landete einige Geschichten in den Medien (bspw. hier in der NZZ und hier im Radio SRF) und vernetzte sich mit Akteur·innen der Schweizer Digital-Landschaft. 

Corona hielt uns auch nicht davon ab, das Team bereits zu vergrössern: Im März 2021 stiess mit Angela Müller unsere Senior Policy Managerin dazu – sie hat einen PhD in Rechtswissenschaft und einen M.A. in politischer Philosophie, schrieb ihre Dissertation im Bereich der Menschenrechte und war zuvor unter anderem als Projektleiterin eines Think Tanks, Projektmanagerin einer Innovationsplattform oder in der UNO-Koordination des EDA tätig. 

Der jüngste Zugang zum Team ist schliesslich Tobias Urech, der im Juni dazu stiess. Er ist Campaigner und Fundraiser bei AlgorithmWatch Schweiz und studiert derzeit im Master Geschlechterforschung und Geschichte an der Universität Basel. Vor seiner Tätigkeit bei AlgorithmWatch arbeitete er als stv. Kampagnen-Leiter beim Ja-Komitee zur Erweiterung des Diskriminierungsschutzes und setzte sich ehrenamtlich für die Rechte der LGBTIQ-Community ein.

Vielseitiges Team

Die drei bringen völlig unterschiedliche Erfahrungen und Hintergründe mit – und doch verbindet Anna Mätzener, die ab und zu selber Bier braut, Angela Müller, die so ziemlich bei jedem Wetter auf dem Velo unterwegs ist, und Tobias Urech, der ab und zu auf Bühnen steht und singt, mehr als nur die Tatsache, dass ihre Browser während der Arbeit gelegentlich mit Tabs überquellen: Allen dreien ist es ein Anliegen, sich für Grundrechte und ihre Anwendung im digitalen Raum einzusetzen, damit der Mensch und nicht die Technik im Zentrum steht. Dafür geben sie alles – hoffentlich auch in den kommenden Jahren. Happy Birthday AlgorithmWatch Schweiz!